Die Bedeutung von New Work für Frauen – und wie Unternehmen damit umgehen können

Die Bedeutung von New Work für Frauen – und wie Unternehmen damit umgehen können

„Arbeit, die wir wirklich, wirklich wollen!“ – dieses Ideal hatte der Philosoph und Anthropologe Frithjof Bergmann im Sinn, als er 1977 den Grundstein für seine Theorien der Neuen Arbeitswelt legte. Heute ist New Work einer der Megatrends in der Arbeitswelt. Dabei spielt New Work für Frauen eine besonders wichtige Rolle für eine erfolgreiche Karriere.

Was genau steckt hinter dem Begriff? Bergmann sah den Wandel in der Arbeitswelt als eine Chance für die Menschen, sich in der Erwerbsarbeit freier zu entfalten und selbst zu verwirklichen. Zukunftsorientierte Unternehmen wie die Unternehmensberatung zeb Consulting setzen diese zentralen Aspekte bereits an vielen Stellen um.

New Work steht für mehr Freiheit und Selbstverwirklichung für alle

New Work bedeutet, dass alle Arbeitnehmenden die Freiheit haben sollten, ihre Arbeit eigenständig auszuwählen und über ihre Arbeitszeit eigenverantwortlich zu bestimmen. Auch sollte die Arbeit nicht nur Mittel zum Zweck sein, sondern einen tieferen Sinn stiften und zur persönlichen Entfaltung beitragen. Freiheit, Selbstbestimmung und gemeinschaftliche Teilhabe sind die Eckpfeiler. Ergänzende Punkte sind Vertrauen in die Mitarbeitenden, Kreativität, Flexibilität, agile Arbeitsmethoden, Teamarbeit, flache Hierarchien und Dezentralisierung.

Modernes Arbeiten mit New Work

Die TÜV-Weiterbildungsstudie 2024 zeigt, dass New Work schon fest in der deutschen Arbeitswelt verankert ist: Im Dienstleistungssektor haben bereits etwa 88 Prozent der befragten Unternehmen New Work Konzepte umgesetzt, im Handel sind es 66 Prozent und im Sektor Energie, Bau und Verkehr 59 Prozent. Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, sagte dazu: „New Work Methoden kommen vor allem in Unternehmen zum Einsatz, die Innovationen vorantreiben, schneller auf Veränderungen reagieren und die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden verbessern wollen“.

Grundsätzlich steht New Work außerdem für eine diversere Arbeitswelt: Es sollten möglichst viele unterschiedliche Perspektiven im Unternehmen vertreten sein, etwa in Bezug auf Herkunft, Hautfarbe, sexuelle Orientierung oder Geschlecht.

Dank mehr Flexibilität bietet New Work für Frauen bessere Chancen

Während die Grundideen von New Work für alle Menschen relevant sind, hat dieser Wandel für weibliche Fachkräfte eine besondere Bedeutung. Noch immer übernehmen Frauen einen Großteil der Care Arbeit. Dies bedeutet, dass sie von vielen Aspekten der neuen Arbeitswelt besonders profitieren: Die Flexibilisierung von Arbeitszeit und Arbeitsort ermöglicht eine bessere Vereinbarkeit mit privaten Verpflichtungen wie Kinderbetreuung oder häuslicher Pflege.

Da die flexibleren Arbeitsbedingungen es Männern ermöglichen, sich in der Care Arbeit mehr einzubringen, kann New Work außerdem im privaten Bereich für eine bessere Arbeitsaufteilung sorgen: Laut eines Jahresberichts der Initiative Chef:innensache denken zwei von drei in Vollzeit beschäftigten Väter über einen Wechsel zu Teilzeit oder flexible Arbeitszeit nach.

New Work setzt auf Kooperation und Chancengleichheit

Zusätzlich bringt New Work für Frauen neue Karrierewege mit sich

Ein größerer Fokus auf Soft Skills wie Teamwork, Kooperation und Kreativität anstelle von reinen Fachkompetenzen kommt Frauen ebenfalls zugute, da gerade diese Fähigkeiten in der weiblichen Sozialisierung und durch Care Arbeit und Erziehungsphasen wie die Elternzeit gestärkt und gefördert werden.

Durch die stärkere Wertschätzung von Remote Work und innovative Arbeitsmodelle wie Führung in Teilzeit oder Jobsharing für Führungspositionen eröffnet New Work für Frauen neue Möglichkeiten, mehr Verantwortung zu übernehmen und ihre Möglichkeiten und Fähigkeiten optimal zu nutzen.

Harry Gatterer, Geschäftsführer des Zukunftsinstituts, sieht hier auch eine neue Aufgabe für Führungskräfte: „Führung heißt in Zukunft, sichere Rahmenbedingungen zu bieten, innerhalb derer den Mitarbeitern größtmögliche Freiheit gewährt wird.“

Welche Risiken birgt New Work?

Dabei bringt New Work jedoch nicht nur Vorteile, sondern auch Herausforderungen im Arbeitsalltag mit sich. Die überwiegende Arbeit im Home-Office kann insbesondere bei Alleinstehenden zu Einsamkeit und sozialer Entfremdung führen. Der fehlende direkte Austausch erschwert Aufbau und Pflege von Netzwerken und beeinträchtigt das Teambuilding.

Dem entgegenwirken können Unternehmen durch regelmäßige virtuelle Meetings und Team-Events vor Ort für den sozialen Austausch. Coworking-Spaces und hybride Arbeitsmodelle bieten eine Mischung aus Präsenz und Homeoffice, die das Beste beider Welten verbindet.

Speziell für Frauen gibt es einen weiteren Stolperstein: Eine Studie der Universität Magdeburg ergab, dass weibliche Stimmen in Video-Konferenzen als weniger kompetent, ausdrucksstark und charismatisch empfunden werden. Der Grund: Es werden nicht alle Sprachfrequenzen übertragen, wodurch bei Frauen die emotionale Komponente entfällt. Hier hilft eine wertschätzende Unternehmenskultur, die Frauen gezielt unterstützt und auf Augenhöhe behandelt.

Hinzu kommt, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben verschwimmen. Dies muss nicht unbedingt negativ sein – für Frauen, die im privaten Bereich einen größeren Workload sowie einen Großteil des Mental Load tragen, kann diese fehlende Abgrenzung aber zu höherer mentaler Belastung und höherem Risiko für Burn-out führen. Dagegen helfen unter anderem klare Richtlinien für die Erreichbarkeit und Unterstützung durch Gesundheitsförderung und Beratungsangebote.

Passende Ansätze von New Work für Frauen und Unternehmen

New Work ist nicht gleich New Work – das Konzept bietet individuelle Chancen für jedes Unternehmen

Nicht jedes Unternehmen kann alle Aspekte von New Work gleich gut umsetzen. Nicht in jeder Branche sind flexible Arbeitszeiten oder die freie Wahl des Arbeitsorts sinnvoll. Doch New Work bietet für jedes Unternehmen und jede Branche Aspekte, die einen Mehrwert mit sich bringen und ihnen dabei helfen, weibliche Fachkräfte von sich zu überzeugen.

Ein höheres Maß an Eigenverantwortung und die freie Einteilung der Aufgaben innerhalb der Rahmenbedingungen sind mögliche Maßnahmen. Auch ein modernes Führungsverständnis, bei dem Führungskräfte als Coaches agieren und empathisch sowie unterstützend führen, ist attraktiv für weibliche Fachkräfte.

Ebenfalls interessant sind Programme zur beruflichen und persönlichen Entwicklung wie Mentoring oder Coaching. Kommt eine grundsätzliche Flexibilisierung der Arbeitszeiten nicht infrage, bieten sich flexible Karrieremodelle an, in denen Mitarbeitende ihre Karriere je nach Lebensphase vorübergehend verlangsamen oder pausieren können, etwa über Arbeitszeitkonten oder Sabbatical-Angebote.

Der wichtigste Aspekt dürften weniger einzelne Maßnahmen sein, sondern vielmehr eine Unternehmenskultur, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Marc-Sven Kopka, Kommunikationschef von New Work SE, meint dazu: „Ein Unternehmen lebt dann New Work, wenn es sich darum kümmert, dass seine Mitarbeiter gern zur Arbeit gehen. Wenn sie dort das tun können, was ihnen etwas bedeutet und was sie wirklich, wirklich tun wollen. Wenn sie Mensch sind und keine Human Ressource.“

Die Unternehmensberatung zeb Consulting ist ein Arbeitgeber, der vieles davon nicht nur selbst umsetzt, sondern auch anderen Unternehmen dabei hilft, die sinnvollsten Aspekte von New Work für sich zu identifizieren und zu etablieren. Flache Hierarchien, ein Umgang auf Augenhöhe und ein hohes Maß an Eigenverantwortung gehören hier ebenso zum Alltag wie langfristige Karriereperspektiven und unterschiedliche Arbeitsmodelle für die passende individuelle Work-Life-Choice.

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