Frauen und Finanzen: Es gibt viel zu tun
Frauen und Finanzen – ein wichtiges Thema, das leider nach wie vor noch viel zu häufig außen vor gelassen wird. Die Gründe dafür dürften historisch gewachsen sein: Bis vor wenigen Jahrzehnten waren Finanzfragen nahezu ausnahmslos fest in Männerhand.
Erst seit 1958 dürfen Frauen überhaupt ein eigenes Konto eröffnen und über ihr eigenes Vermögen entscheiden. Und noch bis 1977 durften sie nur arbeiten und selbst Geld verdienen, wenn ihre Pflichten im Haushalt nicht darunter litten.
Viel Aufholbedarf bei Frauen und Finanzen
Kein Wunder also, dass Frauen bei Finanzen viel Aufholbedarf haben. Es fehlt an Vorbildern aus den vorangegangenen Generationen aber auch an finanzieller Bildung, die sich konkret an Frauen richtet. So legen Frauen ihr Geld etwa weniger als halb so oft in Aktien oder Fonds an wie Männer. Einer aktuellen Umfrage zufolge sehen rund 86 Prozent der Deutschen die Geldanlage als reines Männerthema.
Dabei sind Frauen, wenn sie ihr Geld anlegen, durchaus erfolgreich damit: Im Durchschnitt erzielen sie mit ihren Depots bis zu 1% mehr Rendite als Männer.
Bei der privaten Altersvorsorge sieht es ähnlich aus: Frauen sorgen deutlich seltener privat vor als Männer – und das, obwohl nur 20 Prozent von ihnen davon ausgehen, dass ihre Altersvorsorge (staatlich und privat) für den Lebensunterhalt ausreichen wird. Bei den Männern sind hier über 50 Prozent zuversichtlich.
Finanzkompass 2023: Umfrage zum Thema Frauen und Finanzen
Doch nicht nur im privaten Bereich sind Frauen und Finanzen ein Thema mit Nachholbedarf, sondern auch auf dem Arbeitsmarkt: Gerade im Finanzsektor sind Frauen in Führungspositionen deutlich unterrepräsentiert. Woran kann das liegen? Das Institut für Generationenforschung ging der Frage nach der Benachteiligung von Frauen in der Finanzwelt im Finanzkompass 2023 auf den Grund, einer bundesweiten repräsentativen Umfrage.
Auf Platz 1: Strukturelle Benachteiligung von Frauen in der Finanzwelt
Interessant waren hier vor allem drei Faktoren, welche die Umfrageteilnehmer als mögliche Gründe für das Fehlen von Frauen in Führungspositionen anführten. Die meisten von ihnen vermuteten, dass strukturelle Benachteiligung dazu führt, dass Frauen in der Finanzwelt weniger Karrierechancen haben. Dieser Meinung waren ganze 25,97 Prozent.
Frauen und Finanzen: Gender-Stereotypen als Ursache
Wie tief die Wurzeln des Problems gehen, zeigt die Tatsache, dass 14,2 Prozent der Befragten gängige Gender-Stereotypen als Grund dafür aufführten, dass Frauen im Finanzsektor seltener Führungsaufgaben übernehmen. So gingen diese Umfrageteilnehmer etwa davon aus, dass Frauen weniger gebildet als Männer, weniger kommunikationsstark, weniger kompetent oder zu emotional seien.
Diese Vorurteile waren unter Angehörigen älterer Generationen, etwa den Baby Boomern, besonders verbreitet. Dies zeigt, wie sehr die Vernachlässigung von Frauen und Finanzen in vergangenen Generationen bis heute nachwirkt. Bezeichnend ist auch, dass gerade Frauen selbst diese Vorurteile gegen das eigene Geschlecht hegen.
Doppelbelastung als mögliches Hindernis
Frauen übernehmen einen Großteil der Care Arbeit und kümmern sich vorrangig um Haushalt und Kinder. Dies erklärt vermutlich, weshalb die Doppelbelastung durch Familie und Beruf auf Platz drei der möglichen Karrierehindernisse in der Finanzwelt liegt. Von den Befragten sehen etwa 9,5 Prozent diesen Faktor als wichtiges Hindernis für eine Führungstätigkeit in der Finanzbranche.
Diese Wahrnehmung dürfte mit ein Grund sein, weshalb eine Karriere im Finanzsektor nur für jede vierte Frau attraktiv wirkt. Bei den Männern ist es immerhin jeder dritte, der sich eine Laufbahn in diesem Bereich vorstellen kann. Da die Finanzbranche zudem einer der Wirtschaftszweige mit den höchsten Gehältern ist, könnte dies auch eine der Ursachen für den Gender Pay Gap sein.
Unternehmen wie die Deutsche Bundesbank arbeiten am Umbruch
Zum Glück gibt es aber familienfreundliche Unternehmen, die schon jetzt aktiv daran arbeiten, das zu ändern und die Finanzbranche für Frauen attraktiver zu machen. Unsere Partnerin die Deutsche Bundesbank beispielsweise bietet viele Benefits im Bereich Vereinbarkeit und Familienfreundlichkeit. Führung in Teilzeit, eine betriebsinterne Kindertagesstätte und spezielle Mentoring-Programme für Frauen sind nur einige der Vorteile, welche die Deutsche Bundesbank zu bieten hat.
Außerdem sucht sie gezielt mit Superheldin nach qualifizierten Frauen für verantwortungsvolle Jobs mit und ohne Führungsaufgaben im Finanzbereich und sorgt damit aktiv dafür, dass Frauen und Finanzen kein Randthema bleiben, sondern dass Frauen die Finanzwelt immer stärker mitgestalten. Offene Stellen bei der Deutschen Bundesbank findet Ihr im Unternehmensbereich der Deutschen Bundesbank bei superheldin.io