Teilzeit

Zusammengefasst:
Teilzeit ist das von Müttern meist genutzte Arbeitsmodell. Das liegt vor allem daran, dass Teilzeitarbeit bis vor Kurzem die einzige Möglichkeit war, einen Job in Festanstellung mit den Betreuungszeiten der Kinder zu vereinbaren. Streng genommen beschreibt man alles zwischen einem Minijob und einem Vollzeitjob als Teilzeit. In der Regel beträgt die Arbeitszeit 20 Stunden pro Woche und wird vormittags abgeleistet, während die Kinder betreut sind. Es gibt aber auch die Möglichkeit der flexiblen oder erweiterten bzw. vollzeitnahen Teilzeit. Inzwischen entscheiden sich auch immer mehr Väter, auf Teilzeit zu reduzieren. Viele Unternehmen beginnen aktuell ebenso ihre Führungsebene für Teilzeitmodelle aller Art zu öffnen.

Expert*innen-Tipp

“Klassische Teilzeit scheint zunächst das perfekte Arbeitsmodell für Mütter zu sein. Oft sind diese dann aber enttäuscht, wenn es mit der Vereinbarkeit im Alltag dennoch nicht klappt. Trotz Arbeitszeitreduktion bleiben die Aufgaben im Job häufig dieselben, nur das Gehalt wird weniger. Mütter sollten bedenken, dass Teilzeitarbeit auch Teilzeitrente bedeutet und dass sie unter Umständen nicht so leicht wieder in ein Vollzeitmodell zurückfinden. Stichwort: Teilzeitfalle. Vielen Kolleg*innen ohne Kinder ist außerdem nicht bewusst, dass Zuhause noch jede Menge Arbeit auf Eltern wartet, die nachmittags das Büro verlassen. Hier ist ein familienorientierter Arbeitgebender von Vorteil. Denn Teilzeit bedeutet nicht automatisch „familienfreundlich.” – Sandra Westermann, CEO & Founder von superheldin.io

Definition

Generell wird von Teilzeit gesprochen, wenn Arbeitnehmer regelmäßig weniger arbeiten als vergleichbare Vollzeitarbeitnehmer*innen, also diejenigen in ähnlichen Positionen. Die klassische Teilzeitstelle bezeichnet man auch als Halbtagsarbeit – Arbeitnehmer*innen arbeiten dann im Schnitt 20 Stunden oder weniger in der Woche. Ab einer Wochenarbeitszeit von über 30h spricht man schon von der sogenannten vollzeitnahen Teilzeit.

Die Teilzeit wird von den meisten berufstätigen Müttern gewählt, birgt jedoch auch einige Risiken. So hat zwar jeder Arbeitnehmer das Recht auf eine Arbeitszeitreduktion, will er aber wieder Stunden aufstocken, hat er kein geltendes Recht dazu, sondern ist auf das Verständnis seines Arbeitgebers angewiesen. Diese Problematik wird häufig auch als Teilzeitfalle bezeichnet. Das deutsche Recht sieht lediglich vor, dass Teilzeitbeschäftigte, die den Wunsch haben, mehr zu arbeiten, vorranging berücksichtigt werden, wenn neue oder freie Stellen zu besetzen sind. Abhilfe soll hier die Brückenteilzeit schaffen, nach der man in bestimmten Betrieben zeitlich befristet in Teilzeit arbeiten kann. Das bietet sich vor allem für den Wiedereinstieg nach der Elternzeit an.

Generell ist die Teilzeitarbeit ein gutes Modell für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, gerade wenn man Beruf und Familie zeitlich trennen möchte (Vormittag: Beruf, Nachmittag: Familie). Jedoch sollte immer vorab mit dem Arbeitgeber geklärt werden, wie es mit einer möglichen Rückkehr in die Vollzeit aussieht, sobald die Kinder älter werden.